Um 1200 war Hamburg ziemlich klein. Es gab zwei Siedlungen, die Neu- und die Altstadt. Beide lagen an der Mündung der Alster, dort wo sie in die Elbe fließt. Rund um die beiden Orte, jenseits des schützenden Walls, waren nur Wiesen, Ackerland und Wälder. In der Neustadt wohnten am Anfang des 13. Jahrhunderts nur wenige Menschen. Sie scharten sich rund um die Neue Burg an der heutigen Nikolai Kirche. Das Land gehörte den Grafen von Schauenburg. In der Altstadt war der Dom das Zentrum, der bischöfliche Sitz der Kirche. Auf den Inseln Cremon und Grimm standen nur wenige Höfe. Dort weidete das Vieh. Beide Inseln waren mit jeweils einer Brücke zur Neu- bzw. Altstadt verbunden. Die beiden Ortskerne lagen eigentlich auch auf Elbinseln. Es gab nur einen Verbindungswesten im Westen und einen im Osten. Neu- und Altstadt waren sogar untereinander lange Zeit getrennt, bis man sich zum Bau einer Brücke entschließen konnte.

Kartendarstellung: © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2021 | Bearbeitung: bluepeter.de

 

Wenn man bedenkt, wie groß Hamburg bis heute gewachsen ist, kann einem das Bild eigentlich nur Mut machen. Ein kleiner Anfang scheint zu genügen, um Großes zu erreichen. Dabei musste die Stadt einige Katastrophen wegstecken, darunter mehrere Brände und schließlich die Bombenangriffe im Krieg. Die Keimzelle hat alles überstanden. Irgendwie ist dieses kleine Gebiet noch heute die Wiege der Stadt, ihr historisches und letztlich auch geografisches Zentrum.

 

1216

Zusammen sind wir stark

Alt- und Neustadt vereinigen sich. Man wächst nicht nur zusammen, sondern bildet ein einheitliches Gemeinwesen. Gleichzeitig fangen Leute an, sich einen Familiennamen zu geben, den man vererbt.

1235

Die Alster als Lebensader

Man baut eine neue Mühle an der Alster und staut dafür das Wasser auf Höhe des heutigen Jungfernstiegs. Dadurch entsteht jenseits davon ein großer Teich. Der wird im Laufe der Jahrhunderte zur Außenalster. Im selben Jahr wird Hummelsbüttel erstmals schriftlich erwähnt. Die Menschen siedeln sich also auch am Oberlauf der Alster an.

um 1250

Uraltes Hamburger Umland

Bergstedt und Rahlstedt werden erstmals erwähnt. Die noch heute existierende Alt-Rahlsteder Kirche gehört zu den ältesten Bauten. - In Hamburg werden erste öffentliche Badestuben eingerichtet und in der Altstadt tauchen erstmals Strassennamen auf. Durch einen kleinen Kanal schafft man eine Verbindung zwischen der Bille und der Alstermündung. Das ist in etwas der heutige Zollkanal.

1265

Ein bißchen Tricksen geht immer

Hamburg bekommt einen Freibrief vom Kaiser. Das Dokument stellt sich zwar später als Fälschung heraus, bewirkt aber trotzdem die Reichsunabhängigkeit als Handel- und Hafenstadt. Genialer Schachzug vom Grafen von Schauenburg, der damals als Hamburger Stadtherr verhandelt.

 

Die Bergstedter Kirche ist jahrhundertelang das geistige Zentrum der umliegenden Gemeinden. Noch heute existieren die alten Fußwege, die von Volksdorf über die Wiesen zur Bergstedter Kirche führen. Früher haben die Bauern diese Wege am Sonntag genutzt, um den Gottesdienst am Sonntag zu feiern.