Edward Solly: Freundeskreis

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Benjamin Wegner
Norwegischer Industrieller

Wegner war deutscher Herkunft. Er sprach deutsch, englisch, französisch und norwegisch.

Er war im baltisch-britischen Holz- und Getreide-Großhandel tätig.

Er besuchte Edward oft in London. Wegner war behilflich, als Edward Geld brauchte. Er vermittelte seine Gemäldesammlung an König Frdr. Wilhelm III. für die Summe von 500.000 Reichstaler.

Wegner hielt stets engen Kontakt zum Handelshaus Isaac Solly & Sons.

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Henriette Seyler
Ehefrau von Benjamin Wegner

Sie war die Tochter des Hamburger Bankiers L. E. Seyler. Ihr Großvater war der Theaterprinzipal Abel Seyler. Die Mutter stammte aus der Familie Goßler, eine der reichsten Hamburger Kaufmannsfamilien.

Die Heirat fand 1824 in der HH Hauptkirche St. Nikolai statt. Mit großer Wahrscheinlich war Edward Solly einer der Gäste.

Ihr Ehemann war Generalkonsul von Hamburg, Lübeck und Bremen. Ihr Vater saß im Senat, so wird man sich kennengelernt haben.

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Gustav Waagen
Kunsthistoriker

Auch Waagen ist ein gebürtiger Hamburger. Wann immer er in London ist, besucht er seinen Freund Edward in Mayfair.

Gustav Waagen unternahm zwei längere Reisen durch England. Auf beiden begleitet ihn Edward Solly.
Mit dem Architekten Carl Friedrich Schinkel bereist Waagen Italien. Schinkel gehört ebenfalls zum engen Freundeskreis des Ehepaares Solly.

Waagen hatte einen kritischen Scharfblick und lehrte an der Berliner Universität als Professor für Kunstgeschichte.

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Carl vom Stein
Freiherr zum Altenstein

Er stammt aus einer alten Adelsfamilie. Leider verarmt, aber der Junge fällt früh auf, weil er außerordentlich schlau ist.

Altenstein wird Politiker in Preußen. Er übernimmt die Leitung des Kultusministeriums und arbeitet eng mit Staatskanzler von Hardenberg zusammen.
Bei dem wichtigen Verkauf der Gemäldesammlung, hilft Altenstein als Vermittler zwischen Solly und dem preußischen König.

Altenstein war ein guter Bekannter von Edward, wenn nicht sogar ein enger Freund.

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Karl von Nagler
Preußischer General-Postmeister

Der Schwiegervater von Edward Solly war Hofpost-Sekretär in Berlin. Nagler war quasi sein Chef. Denkbar, dass auf diesen Weg der Kontakt zu Edward entstand.

Allerdings gibt es noch eine andere Verbindung, nämlich über Nagler's Ehefrau. Sie war die Schwester von Karl vom Stein.

Die Welt ist klein, selbst im quirrligen Berlin. Jeder ist irgendwie mit jedem verbunden. Wenn auch stets nur innerhalb der eigenen Gesellschaftsschicht.

Ich bin immer wieder überrascht, über die vielen, engen Freundschaften und Freundeskreise, die unsere Vorfahren intensiv pflegten. Sie hatten kein Auto, keine Eisenbahn und kein Telefon. Man musste schon zur Feder greifen und einen Brief schreiben und dann Geduld haben, bis die Antwort eintraf. Andererseits waren die Menschen überraschend mobil. Ein Kaufmann musste seine Kontakte pflegen und das möglichst durch persönlichen Besuch. Man war also viel unterwegs, zu Pferd oder mit der Kutsche und wenn man am Ziel angekommen war, machte man diverse Besuche. Nicht nur bei den eigenen Freunden, sondern auch bei Nachmittags- und Abendgesellschaften, die sehnlichst darauf warteten, dass endlich wieder ein Reisender mit Neuigkeiten vorbeikommt. 

Edward Solly und seine Ehefrau hatten viele Freunde. Es ist überliefert, dass sie besonders in London fast täglich Besuch empfingen. Sowohl alte als auch neue Bekannte, die aus Deutschland oder Pommern stammten und Nachricht von dort mitbrachten, klopften fast täglich an.

Manchmal schrieben die Gäste abends einen Eintrag in ihr Tagebuch und weil es all die Jahre aufbewahrt wurde, erfahren wir aus erster Hand von „der Schönheit und Gastfreundlichkeit der Auguste Solly“, so jedenfalls schwärmte Schinkel nach seinem Besuch in Mayfair. 

In der Bildergalerie habe ich nur eine kleine Auswahl vorgestellt. Edward war ein interessanter Mann und wer ihn nicht persönlich begegnet war, hatte vermutlich doch von seiner bemerkenswerten Gemäldesammlung gehört. Die hatte er sowohl in Berlin als auch in London in seinem Haus untergebracht. Oder besser gesagt in seinem Stadt-Palais, wo die oberen Geschosse ausschließlich den Bildern reserviert waren. Diese Sammlung lockte viele Besucher an. Öffentliche Galerien standen noch nicht zur Verfügung. Solly’s Bilder werden eines Tages zum Grundstock einer der allerersten Kunstausstellungen.

Selbst Goethe hatte von den Gemälden gehört und war neugierig geworden. Wir wissen zwar, dass er ausgiebig Italien bereist hatte, aber andere Gegenden, wie Norddeutschland oder eine Insel wie England, lockten ihn wenig. Er liebte Komfort und bequemes Reisen. Eine Überfahrt im Schiff, womöglich bei starkem Wind, war nicht seine Sache. Also schickte er stellvertretend seinen Sohn August nach London. Der schaute sich Solly’s Sammlung genau an und berichtete dann dem Alten nach seiner Rückkehr. Er soll sehr beeindruckt gewesen sein. Aber bei August weiß man nie genau, woran man ist, er galt als ‚problematischer Charakter.‘

Ganz anders Wilhelm von Humboldt, Schopenhauer, Georg Heinrich Sieveking, Klopstock oder Domherr Lorenz Meyer aus Hamburg. Sie alle waren gute, enge Freunde und tauschten sich regelmäßig aus. Solly war also international vernetzt und damit das klappte, musste man sich untereinander verständigen können. Aber das war kein Problem, denn man lernte schon in der Schule Französisch oder Englisch. Edward wurde gleich nach der Schule nach Danzig geschickt und sprach fließend Deutsch. Wer die Universität besuchen sollte, hatte auch noch Latein gelernt, das war dort die Pflichtsprache. Sogar die einfachen Leute, die kleinen Bauern in Holstein waren erstaunlich sprachgewandt. Sie hatten nur wenige Jahre eine Schule besucht und konnten dennoch meistens mehrere Sprachen lesen und verstehen. Sie nutzen nämlich dänisch im Alltag, mussten aber alle amtlichen Papiere in deutscher Sprache vorlegen, das war die offizielle Amtssprache und auf dem Feld verständigten sie sich in der Plattdeutschen Sprache. Das ist beachtlich und hatte mich überrascht, als ich erstmals davon hörte. Aber jetzt habe ich genug erzählt, bleiben wir lieber bei Edward Solly und seinem Freundeskreis.