Rickmer Rickmers

Aug 1896

Stapellauf

Auf der Werft der Bremerhavener Reederei Rickmer Clasen Rickmers lief die Rickmer Rickmers als Vollschiff im August 1896 vom Stapel. Sie wurde nach dem Enkel des Reeders, Rickmer Rickmers (1893–1974), benannt.

1904

Die ersten 12 Jahre

Die erste Reise führte das Schiff nach Hongkong, wo es Reis und Bambus lud und nach Deutschland brachte. Es unternahm insgesamt zwölf Rundreisen, zumeist über die Vereinigten Staaten oder über Fernost. In einem Orkan im Indischen Ozean verlor das Schiff 1904 seinen Kreuzmast und konnte von der Besatzung noch in den Hafen Kapstadts gerettet werden. Dort wurde es aus Kostengründen zur Bark umgetakelt.

1914

Bis zum Ersten Weltkrieg

Die Hamburger Reederei Carl Christian Krabbenhöft erwarb das Schiff 1912 und taufte es in Max um. Es wurde die darauffolgenden beiden Jahre für den Kohletransport von Wales nach Chile und für den Salpetertransport von Chile nach Europa genutzt. Das Schiff ging 1914, nach Beginn des Ersten Weltkriegs, vor den neutralen Azoren in Horta vor Anker.

1916

Im Ersten Weltkrieg

Am 23. Februar 1916 wurde das Schiff von den Portugiesischen Streitkräften konfisziert. Unter dem Namen Flores transportierte es dann für die Staatsreederei Transportes Maritimos do Estado Kriegsgüter für Großbritannien.

ab 1924

Segelschulschiff

Nach einem Umbau diente das Schiff ab 1924 als Sagres der portugiesischen Marine als zweites Segelschulschiff dieses Namens. Unter dieser Verwendung erhielt es 1930 zwei Diesel-Hilfsmotoren. 1958 gewann sie die Regatta Tall Ships’ Races. Die Zeit als Segelschulschiff endete 1962 mit der Indienststellung der jetzigen Sagres. Danach lag der Dreimaster unter dem Namen Santo André als Depotschiff im Marinehafen Alfeite bei Lissabon.

1978

Das Schiff kommt nach Hamburg

Der Verein 'Windjammer für Hamburg' wurde 1978 auf die frühere Rickmer Rickmers aufmerksam und tauschte sie 1983 in heruntergekommenem Zustand gegen die Yacht Anne Linde (jetzt Polar). Nach einer mehrjährigen Restaurierung dient sie seither unter ihrem ersten Namen als Museumsschiff an den Hamburger Landungsbrücken.

Pünktlich kehrte sie nach Werftaufenthalt an die Landungsbrücken zurück. In regelmäßigen Zeitabständen muss ein Schiff gewartet werden, genau wie wir es vom eigenen Auto kennen. Zum Glück waren die Schäden nicht so schlimme, wie befürchtet. Vor allem brauchte die Rickmer Rickmers eine gründliche Reinigung des Rumpfes und dann einen mehrfachen Neuanstrich. Bei der Gelegenheit hat man auch die Verzierungen und Schriften auf Hochglanz gebracht. Jetzt ist sie schmucker denn je und empfängt auch wieder Besucher an Bord. Ich habe das im letzten Jahr gemacht und hatte viel Spaß an Bord. Man hat ja nicht jeden Tag die Gelegenheit, einen großen Frachtsegler nach Herzenslust zu erkunden. Also meine Empfehlung lautet: Ticket kaufen und an Bord gehen.

 

 

Wenn Modernisierungsarbeiten oder Reparaturen anstehen, dann passiert das meistens in der Norderwerft. Sie ist im Reiherstieg angesiedelt, also vis-à-vis zum Liegeplatz an den Landungsbrücken. Ich habe mir während einer Bootstour die Rickmer Rickmers in der Werft angesehen und ein paar Fotos mitgebracht. 

 

 

Nachtrag:

Natürlich wollte ich wissen, ob man der alten Lady das Lifting ansieht. Heute Morgen packte ich deshalb die Kamera ein und marschierte zu den Landungsbrücken. Erst konnte ich das Schiff bzw. die hohen Masten gar nicht sehen, dann fiel mir ein, dass die Rickmer Rickmers ein gutes Stück hinter der Cap San Diego liegt und genau dort hatte sie nach dem Werftaufenthalt auch wieder festgemacht. Zu dieser Zeit, mitten in den Ferien, ist dort immer ein mächtiges Gedränge. Tagesbesucher, Touristen und all die vielen Leute, die im Hafen arbeiten, wuseln durcheinander. Trotzdem gibt es noch immer ‚mutige‘ Radfahrer, die sich radelnd ihren Weg quer durch die Menschenmenge erkämpfen. Ihre Sicherheit scheint ihnen egal zu sein, leider auch die der anderen. Schließlich hatte ich einen guten Platz gefunden, um ein paar Fotos zu machen. Hier sind sie, ganz frisch aus dem Hafen.

 

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