Löschboote dienen der Feuerbekämpfung, sind aber keine Feuerschiffe. Hamburg hat seine Löschbootflotte modernisiert und zwei baugleiche, multifunktionale Schiffe erworben. Daneben gibt es ältere Boote mit etwas sperrigen Namen, beispielsweise ‚Branddirektor Westphal‘. Auch ‚Oberspritzenmeister Repsold‘ wurde Namensgeber eines Löschbootes, das aber inzwischen außer Dienst gestellt wurde und inzwischen nur noch den Namen ‚Repsold‘ trägt. Die beiden neuen Schiffe heißen kurz und knackig ‚Prag‘ und ‚Dresden‘. Vielleicht kommt man nicht sofort auf den Grund der Namensfindung, aber ich gebe mal einen Hinweis: Partnerstädteschaft. Der Hecht im Karpfenteich ist noch immer die ‚Branddirektor Westphal‘, aber die technischen Daten von den neuen Löschbooten können auch beeindrucken. Der Strahl ihrer Wasserwerfer hat eine Reichweite von 150 Metern und, besonders wichtig, erreicht eine Höhe von 70 Metern. Das ist entscheidend, falls es einmal an Bord eines großen Frachters brennen sollte. Da muss man dann erst einmal die Bordwand überwinden.

Eines der Schiffe, die ‚Prag‘ liegt regelmäßig an der Kehrwiederspitze. Dort ist die alte Hafenpolizeiwache Nr. 2, die bekannt wurde durch die TV-Serie „Notruf Hafenkante“. Das Haus ist eher klein, aber noch immer aktiv und dient auch der Besatzung der ‚Prag‘ als Dienststelle. Meistens aber sind die Männer (vermutlich auch Frauen) mit dem Löschboot unterwegs. Sie üben regelmäßig, besonders das Zusammenspiel mit den anderen Booten. Im Fall des Falles muss man sich blind verständigen können, um effiziente Arbeit zu leisten. Aber auch bei Rettungseinsätzen wird die Hafenfeuerwehr aktiv und stellt u.a. die Taucher, die vielfältige Aufgaben haben. Die ‚Prag‘ und ihr Schwesterschiff ‚Dresden‘ werden als multifunktional eingestuft, weil sie vielfältige Aufgaben erledigen können. Neben der Brandbekämpfung unterstützen sie auch die Brückenprüfschiffe, die sich regelmäßig die tragenden Bauteile von unten, also vom Wasser her, ansehen.

PS: Die ‚Repsold‘ liegt inzwischen im Sandtorhafen, also vor meiner Haustür. Dort hat man einen Museumshafen eingerichtet und zeigt Boote, die ganz unterschiedlichen Zwecken dienten. Der eigentliche Namensgeber war Johann Georg Repsold, der Gründer der Berufsfeuerwehr in Hamburg gewesen war. Er kam bei einem Einsatz ums Leben. Das ist jetzt fast zweihundert Jahre her.

 

Im Sandtorhafen wurde ein Ponton vertäut, um hochbetagten Traditionsschiffen einen letzten Ankerplatz zu bieten. Dort liegt jetzt auch die Repsold, die inzwischen einem Stromanbieter gehört. Sie kann noch immer fahren.