Heute Nachmittag habe ich mich mal ganz auf das Fotografieren von Vögeln im und am Wasser konzentriert. Keine einfache Sache, denn sie sind klein und flink. Da musste ich die Kameraeinstellungen erst einmal anpassen und wie so oft, hatte ich vieles vergessen, was ich nicht täglich benutze. Aber ein paar schöne Bilder hatte ich dann doch am Ende meiner kleinen Tour gesammelt und nun stellte sich die Frage, wo ich die am besten veröffentliche. Die Antwort war schnell gefunden. Ich finde, sie passen nahtlos in diesen Schiffsblog. Beiden, sowohl den Schiffen als auch den Enten ist das Schwimmen gemein. Also passt das, oder?

Erst einmal musste ich meine Fotos katalogisieren, ansonsten sind sie für mich eigentlich wertlos. Das schien mir einfach, denn ich erkannte zunächst nur drei Vogelarten: Die Möwen in der Luft, die Tauben an Land und die Enten im Wasser. Jeder in seinem ureigenen Element. Natürlich war das etwas zu simpel gedacht und die Wahrheit kam bei der Arbeit ziemlich schnell ans Licht. Alleine die unzähligen Möwenarten, dazu noch mit unterschiedlichem Gefieder, je nach Saison, ganz zu schweigen vom Aussehen in den Kinderjahren, ließ mich dann doch ziemlich ratlos im Bilderchaos wühlen. Aller Anfang ist schwer, aber sobald man den ersten Schritt gemacht hat, wird es einfacher. Fange ich also an und wähle als Starter eine Ente, die ich hoffentlich eindeutig erkannt habe. Hier ist sie also, die Reiherente.

 

 

Sicherlich nicht größer als die bestens bekannten Stockenten und farblich eher unauffällig. Schaut man aber genauer hin, dann fallen Details auf. Das Männchen trägt einen schmucken Pferdeschwanz oder besser gesagt Reiher-Schwanz am Hinterkopf. Das Weibchen macht es auch so, aber sehr viel dezenter. Ihr Federbüschel ist deutlich kürzer. Ich entdeckte ein Enten-Pärchen aufgefallen und hatte damit die beste Gelegenheit zum Vergleich. Wie so oft in der Vogelwelt sind es die Erpel auffälliger. Sie sind nicht größer, aber ihr Gefieder ist bunter. Die Brutzeit dürfte vorüber sein, von Küken war nirgends etwas zu sehen. Vermutlich haben sie das Nest längst verlassen. Und so wundert es nicht, dass Frau Reiherente so gar keine Lust auf die Annäherungen ihres Gatten zeigte. Sie hielt sich auf Abstand und ließ ihn balzen. Sehr schlau war ihre Ortswahl. Sie hatte sich mitten in das ‚Sperrgebiet‘ zurückgezogen. Vermutlich kann der Erpel nicht lesen und kämpfte tapfer weiter, um ihre ganze Aufmerksamkeit zu bekommen.

Die beiden habe ich im Grasbrookhafen entdeckt. Die Boje, eigentlich sind es sogar zwei, liegen genau an der Einfahrt. Bei Dunkelheit blinkt ein gelbes Licht, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Die besteht nämlich in der Versandung des Hafenbeckens. Bei Ebbe läuft es leer. Ein Schiff, das der Fahrrinne der Norderelbe folgt, darf auf keinen Fall versehentlich hier einbiegen. Deshalb hat man die auffälligen Bojen gelegt. Die schlaue Ente hat sich die schicke Insel für eigene Zwecke nutzbar gemacht. Ob der Gatte demnächst die zweite Boje bezieht? Bietet sich doch an und nachts haben sie sogar Beleuchtung dank modernster Solartechnik.