Tschüß Hamburg

Was für ein grandioser Hafengeburtstag! Alles passte, auch die Dinge, die man nicht kontrollieren kann. Der krönende Abschluss von vier tollen Tagen war, wie immer, die Auslaufparade. Einerseits wehmütig, andererseits noch immer voller Freude, standen die Besucher an den Landungsbrücken und winkten den Besatzungen der Schiffe zu. Gute Fahrt und kommt bald wieder, dachten sich wohl die meisten. Wer noch einmal ganz nah dabei sein wollte, hatte sich einen Platz auf einem der zahlreichen Begleitboote gesichert. Ich wäre auch nicht abgeneigt gewesen, kam dann aber auf eine andere Idee. Es war klar, dass direkt im Hafen das Gedränge noch einmal besonders groß sein würde. Da hat man als Fotografin keine Chance, die Kamera einzusetzen. Wer ein Video mit seinem Smartphone machen will, ist klar im Vorteil. Und fängt die Stimmung sicherlich viel besser ein, weil ein ungeheures Hupen und Tuten anbricht, sobald sich der Schiffskonvoi in Bewegung setzt. Ich war aber müde von der viertägigen Feier und entschied mich deshalb zu einer bequemeren Alternative. Statt zu den Landungsbrücken zu gehen, wählte ich mir den Dalmannkai aus, wo ich mit wenigen Schritten hinkomme. Meine Hoffnung war, dass die Schiffe sich dort in der Norderelbe sammeln würden, um dann gemeinsam, hübsch aufgereiht, loszuziehen. Ich irrte mich nicht und konnte ganz easy meine Bilder machen. 

 

 

Einige Nachbarn waren inzwischen eingetroffen und schon standen wir vergnügt beisammen. Sie wohnen schon länger in der HafenCity und kennen die besten Plätze. Diesen hier, am Dalmannkai, werde ich mir merken. Nächstes Jahr können wir sogar noch näher ans Geschehen heran, weil der Strandkai in den nächsten Wochen (Tagen?) für Besucher freigegeben wird. Der verläuft direkt an der Elbe entlang und bietet freien Blick von den Elbbrücken bis in den Hafen. Der Nachmittag ist herrlich. Die Sonne scheint, die Menschen sind fröhlich, Kinder spielen und Hunde laufen schweifwedelnd an der Leine. Selbst sie scheinen zu lächeln. Auf dem Kai stehen Tische und Stühle vor den Restaurants. Das Geschäft brummt und das ist gut so, denn ein lebendiges Stadtviertel funktioniert nur dann, wenn die Bewohner sich außerhalb ihrer Wohnung treffen können. Der Nachmittag hat die Qualität, die man sich von einem perfekten Urlaubstag erhofft. Eis leckend genießen wir die Sonne, und schauen den Schiffen zu, die durch das glitzernde Wasser an uns vorbeifahren. Die Marinesoldaten haben sich auf ihr Bootsdeck gestellt. Sie winken zu uns herüber und wir winken zurück. Die Schiffshörner tuten um die Wette und die Möwen fliegen Loopings. Von einem der Begleitschiffe klingt Musik herüber, die nicht passender sein könnte: I see skies of blue and clouds of white and I think to myself what a wonderful world.