Weihnachtsmarkt in der HafenCity

Kaum sind die Weihnachtsmärkte eröffnet, da ändert sich auch schon das Wetter. Aus Regen wird Schnee oder immerhin leichtes Grieseln. Es wird bitterkalt, selbst tagsüber bleibt das Thermometer um den Nullpunkt stehen. Aber das macht nichts, denn mit dicken Handschuhen und einer Pudelmütze auf dem Kopf, bleibe ich warm. Es macht Spaß endlich mal wieder einen Winter zu erleben, der den Erwartungen gerecht wird. Obwohl er ja eigentlich noch gar nicht begonnen hat, das passiert erst zur Sonnenwende, kurz vor dem Weihnachtsfest. Ich bin gespannt, wie man die HafenCity geschmückt hat. Noch ist das Einkaufszentrum, genannt ‚Überseeboulevard‘ gar nicht fertig, denn der Hauptteil ist noch im Rohbau und wird erst im nächsten Frühjahr eröffnet. Aber vielleicht hat man ja doch ein wenig geschmückt, vielleicht eine Tanne aufgestellt und ein paar Lichter entzündet? So erhoffe ich es mir jedenfalls.

 

 

Umso größer war dann meine Überraschung. Schon von der viel befahrenen Straße ‚Am Sandtorkai‘ bot sich mir ein prächtiges Bild. Ein schwebendes Pferd markierte den Eingang zur Einkaufsmeile. Die leuchtende Figur war natürlich Pegasus, der nicht alleine gekommen war. Das geflügelte Pferd war den Griechen als eines der Kinder des Meeresgottes Poseidon bekannt. Das passt also prima zur HafenCity. Gute Wahl.

Ein Stück weiter steht ein zweites Pferd, dass mich sehr an Covent Garden in London erinnerte. Jahrelang habe ich dort die Vorweihnachtszeit verbracht, weil sie ihre Stadt so wunderschön schmücken. Aber was Hamburg inzwischen bietet, kann sich durchaus damit messen. Sicherlich ist es ein wenig kleiner, aber die britische Metropole hat schließlich 5-12 Millionen Einwohner, je nachdem was man alles dazuzählen möchte. Und das ist tatsächlich amtlich nicht bekannt, die Grenzen sind fließend.

Auf dem Hamburger Überseeboulevard fand ich nicht nur eine Tanne, sondern gleich ein halbes Dutzend. Alle wunderschön geschmückt. Die größte ragt hoch in den Himmel und steht zentral im Einkaufszentrum. Über mir schwebte eine ganze Engelschar mit leuchtenden Flügeln. Auch das kenne ich aus London und freute mich, es hier wiederzufinden. Man dachte auch an die leiblichen Genüsse. Ein beachtlich großes Festzelt, eigentlich diverse kleine mit internen Durchgängen, lädt zum Verweilen ein. Vom Glühwein bis zur Auster lässt sich alles finden, was schmeckt. Ein Treffpunkt für die Bewohner und die vielen Besucher, die tagtäglich hierherkommen. Und was mich immer sehr freut, ist die Tatsache, dass diese Angebote von allen angenommen werden. Dort sieht man keinen Leerstand, sondern stets zahlreiche Leute, in bester Laune. Einen Kontakt kann man mühelos finden. Sei es ein Nachbar oder ein Tourist, denn die freuen sich immer, wenn jemand sich ihrer annimmt.