Griebel, Eduard (1827-1909)

 

Geburt: 01.07.1827 in Warder Ehepartner: Mohr, Catharina Amalia
Hochzeit: 24.09.1852 in Horst Kinder: 3 Söhne und 3 Töchter
Tod: 13.05.1909 in Ottensen Beruf: Landwirt

 

 

Bild: UphoffHe, Gut Rohlstorf Herrenhaus, CC BY-SA 3.0

Eduard Griebel wurde an einem Sonntag geboren. Sechs Brüder sind bereits im Pastorat in Warder zur Welt gekommen; einer wird noch folgen. Sein ältester Bruder Friedrich ist schon 15 Jahre alt und bereitet sich auf sein Studium vor. Der acht Jahre ältere Adolf wird Theologie studieren und Carl wird sich als Notar in Schleswig niederlassen. Für Eduard wird es nicht mehr reichen. Sowohl das Geld als auch die Gesundheit der Eltern werden weniger. Vielleicht erlernte er deshalb die Landwirtschaft und findet eine gute Ausbildung auf dem nahe gelegenen Gut Rohlstorf. Dessen Besitzer haben das Patronat über die Kirche Warder inne. Ihnen gehören große Ländereien rund um den Warder See.

Eduard ist meines Wissens der erste Mann in der Familie, der als Landwirt arbeiten will. Er wird sicherlich Freude an der Natur gefunden haben, ist Tieren gerne begegnet und wuchs in einer herrlichen Landschaft auf, die jeden naturverbundenen Menschen auch heute noch tief berührt.

 

 

Nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung verlässt Eduard das Elternhaus und den Kreis Segeberg, um sich einen Bauernhof zu kaufen. Er lässt sich in Dithmarschen, im Kreis Steinburg, nieder. Dort, in dem kleinen Ort Horst, bewirtschaftet er einen Bauernhof. Er heiratet im Alter von 25 Jahren seine Frau Catharina Amalie Mohr, die in Horst geboren wurde. Ihr Vater ist Bäcker und Landwirt und wahrscheinlich hat Eduard den Hof seines Schwiegervaters übernehmen können, der sich dann vielleicht ganz dem Backen widmete, wie es auch schon sein Vater (Martin Mohr) gemacht hatte.

Eduard nahm am Schleswig-Holsteinischen Befreiungskampf 1848/49 teil. Da war er noch ledig und lebte wahrscheinlich noch im Kreis Segeberg. Erst anschließend finden wir ihn in Horst. Etwa 15 Jahre lang bewirtschaftet er seinen Bauernhof. In dieser Zeit werden ihm und seiner Frau 6 Kinder geboren. Dann muss er aufgeben. Ob durch Krankheit bedingt oder aufgrund wirtschaftlicher Misere, weiß ich nicht (siehe unten: „Der Konkurs“). Auf jeden Fall kann der Bauernhof nicht gehalten werden und die Familie braucht eine neue Existenz Grundlage. Sie lassen sich in Ottensen nieder, westlich von Altona gelegen; später eingemeindet. Hier findet Eduard eine Anstellung als Bürovorsteher der Gemeinde.

Im Telefonbuch von Ottensen, Jg. 1880, findet man den Eintrag: Griebel, Ed., Beamter am Personenstands-Bureau, Holl. Reihe 83, I

Im Taufschein seiner Tochter Emma (1860), wird sein Beruf als ‘Plinken’ angegeben. Mir ist nicht bekannt, was das ist.

Der Konkurs

Inzwischen habe ich die amtliche Bekanntmachung des Horster Konkursgerichts finden können. Aus der Anzeige geht hervor, dass Eduard Griebel, am Anfang des Jahres 1866, seinen landwirtschaftlichen Betrieb aufgeben musste. Da war er 38 Jahre alt und hatte eine große Familie mit 6 Kindern zu versorgen. Das jüngste Kind, Emma Griebel, war gerade 5, der älteste Sohn etwa 13 Jahre alt.

Im Band 30 der „Allerhöchst privilegirte holsteinische Anzeigen“ steht zu lesen:

Wann der Eingesessene Eduard Griebel in Horst wegen Überschuldung um die Wohlthat der Güterabtretung nachgesucht hat, ihm solche bewilligt und Concurs der Gläubiger erkannt worden ist: so werden Alle, welche unprotocollirte Forderungen an den gedachten Cedenten, sowie diejenigen, welche Sachen pfandweise von ihm besitzen, nicht minder diejenigen, welche dem Cridar mit Schulden verhaftet sind, hierdurch aufgefordert, sich innerhalb von 12 Wochen, a publ. ult., in dem Syndicate hieselbst zu melden, unter der Androhung, daß im Nichtmeldungsfalle die Ansprüche von der Concursmasse gänzlich werden ausgeschlossen und die im Besitze Anderer etwa befindlichen Sachen und ausstehenden Forderungen werden reclamirt und gerichtlich beigetrieben werden.

Uetersen, den 20. Februar 1866 Das Horster Concursgericht