Westfield Center

Haben Sie mich vermisst? Wenigstens ein bisschen? Ich wäre jedenfalls lieber bei Ihnen geblieben als im Bett und dann auch noch im Krankenhaus. Ein fieser Infekt hat mich ganz schön durchgeschüttelt und jetzt muss ich erst einmal wieder zu Kraft kommen. Das geht am besten mit kleinen Spaziergängen und Ziele locken hier am Hafen genug. Zwischenzeitlich hat der Frühling Einzug gehalten. Ich habe es gar nicht mitbekommen und staune, wie jedes Jahr, über das machtvolle Erwachen der Natur. Und noch etwas lässt die Besucher der HafenCity zurzeit staunen: Das Westfield Center hat seine Tore geöffnet. Letzten Dienstag, um vier Uhr nachmittags, wurden die Bauzäune beiseite geräumt. Die Einkaufsmeile war eröffnet und binnen weniger Minuten voller Besucher. Ein perfekter Auftakt, nach der langen, langen Wartezeit.

 

 

Ich habe in die Shopping-Meile nur mal kurz hinein geschnuppert und bin dann, auf halbem Weg zur Elbseite, wieder umgekehrt. Mir war das Gedränge zu viel, noch bin ich wackelig auf den Beinen. Für mich war das natürlich ein Heimspiel, denn ich wusste, dass ich tagtäglich zurückkommen kann. Mein Weg ist kurz und schon am nächsten Morgen war ich wieder im Westfield Center. Diesmal noch vor Verkaufsbeginn, der um zehn Uhr startet. Sehr viel früher öffnet der Rewe Markt (7 – 23 Uhr täglich, perfekt!) und der war mein Ziel. Bei der Gelegenheit bin ich dann auch bis auf die Terrasse an der Norderelbe vorgedrungen und war schwer beeindruckt. Was man dort alles gebaut hat, ist mehr als beeindruckend. Eigentlich ein Wunder, dass man doch schon, nach nur wenigen Jahren Verzögerung fertig geworden ist. Immerhin hat man die Coronazeit überbrücken müssen und das Abenteuer, dass man den gesamten Gebäudekomplex an einem Tag der Öffentlichkeit übergibt, ist extrem waghalsig. Es hat funktioniert, am Dienstag war mit einem Schlag ein neuer Stadtteil eröffnet und lockte mir unzähligen Angeboten. Und damit meine ich keine Preisschnäppchen, sondern die Vielfalt der Möglichkeiten. Man kann nach Herzenslust einkaufen oder einen Kaffee genießen oder einfach in der Sonne sitzen oder Schiffen hinterhersehen oder mit den Möwen reden. Es gibt so viel zu tun, dass man sich stundenlang dort aufhalten kann.

 

 

Erneut gratuliere ich den klugen und weitsichtigen Planern der HafenCity zu ihrer Arbeit. Immerhin begann die vor gut 30 Jahren und das Konzept ist so aktuell, als hätte man es gestern erdacht. Wieder geht der Plan auf, nämlich dass man ein ganzes Quartier erschafft, dass von Anfang an voller Leben ist. Hier gibt es keinen Feierabend, keine langweiligen Stunden am Sonntag oder frühmorgens. Das Westfield Center hat Großstadt-Flair. Es erinnert an das bunte Treiben in europäischen Großstädten, wo man bis spät in den Abend auf den Straßen unterwegs ist. Es ist ein gelungenes Stück Downtown und bisher habe ich nur begeisterte Nachbarn getroffen, die sich über die neue Attraktion freuen. 

Der nächste Paukenschlag ertönt in neun Tagen. Dann legt der erste Kreuzfahrer am neu geschaffenen Kreuzfahrtterminal HafenCity an. Er wird direkt vor dem Westfield Center liegen und man kann bis auf wenige Meter an die Bordwand herangehen. Das ist wohl weltweit eine ziemlich einmalige Situation. In den meisten Häfen liegen die Touristenschiffe weit außerhalb an einer wenig attraktiven Kaianlage (siehe Steinwerder). Ich bin sehr gespannt auf den Anblick und werden wohl vor lauter Neugier schon ganz früh unterwegs sein. Das passt sich dann gut mit einem leckeren Frühstück in einem der unzähligen Restaurants im Westfield Center. Das könnte ein netter Start in den Tag werden. Ich berichte.