Gerade erlebt, fotografiert und veröffentlich
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BluePeter macht eine Hafenrundfahrt
Darf’s ein bißchen mehr sein? – Blick in mein Foto-Tagebuch.
Wie alles anfing. Ein Blick in Hamburgs Geschichte.
Hamburg zu Fuß
Fleete + Brücken
Rund um die Alster
Blick vom Michel-Turm auf die Stadt
Ein bißchen ‚curios‘
Kennen Sie Johann Carl Daniel Curio? Er war ein zugewanderter Gelehrter aus Helmstedt. In Hamburg bewies er sich als Pädagoge, Privatlehrer und Publizist. Oft nutzte er Pseudonyme für seine Schriften und wählte gerne originelle Namen wie 'Jocosus' oder 'Theophilatropus'. Mein Favorit ist 'Hans Sach der Fünfte'. Der Mann hatte offenbar Humor.
Er war Mitglied der Patriotischen Gesellschaft und setzte sich aktiv für die Verbesserung des Schul- und Erziehungswesens ein. Selbst hatte er die Kindheit in einem Waisenhaus verbracht, wußte also um die Mängel einer solchen Kindheit. Wir haben seinen Namen immerhin im 'Curiohaus' verewigt.
Von Curio ist ein Satz überliefert, der gerne in Hamburg bis heute zitiert wird. Ich schließe mich nur allzu gerne an:
„Wir haben keinen Adel, keine Patrizier, keine Sklaven, ja selbst nicht einmal Untertanen. Alle wirklichen Hamburger kennen und haben nur einen einzigen Stand, den Stand eines Bürgers. Bürger sind wir alle, nicht mehr und nicht weniger.“
Ein wahrer Satz und ein Umstand auf den man durchaus stolz sein darf. Was weniger bekannt ist, ist die Tatsache dass Curio selbst nie das Bürgerrecht erworben hatte. Zu seiner Zeit mußte man es sich noch erkaufen. Es gab sogar zwei Klassen, die untere davon wurde von den Spiessbürgern gebildet. Sie hatten nicht genug Geld, um die geforderten Waffen zu erwerben. Man hatte also kein Gewehr, aber immerhin einen Spiess, den man im Fall des Falles einsetzen konnte. Carl Curio hätte sich ein Gewehr leisten können, aber er wollte den Bürgerrechts-Eid nunmal nicht ablegen. Damit war ihm die selbstständige Erwerbstätigkeit verwehrt. Er durfte sich auch keinen Grundbesitz kaufen und war an den Wahlen zur Bürgerschaft ausgeschlossen. Das Bürgerrecht ist heute im Rahmen der Staatsangehörigkeit ein allgemeines bürgerliches Mindestprivileg. Längst ist es selbstverständlich geworden. Trotzdem kann man mal darauf anstossen. Prost.
Bewohner
Hamburg hat knapp 2 Mio Einwohner. Ein paar mehr Frauen als Männer, aber kein Grund zur Sorge. Wer will findet seinen Partner. Es gibt jede Menge Singles.
Geographie
Lage: 53°33' N und 10°0' O
Hamburg ist gut 755 qkm groß
misst rund 40 km im Durchmesser
und mehr als 8 % ist Wasserfläche
Keine Riesen, aber immerhin
Fernsehturm: 278 Meter
Nikolaikirche: 148 Meter
Michel: 132 Meter
Elbphilharmonie: 110 Meter
Richtig groß
Hafen: 72 qkm
Flughafen: 5,7 qkm
Friedhof Ohlsdorf: 3,9 qkm
Stadtpark: 1,8 qkm
Über den Hamburger: „Zum Selbstmord nicht geeignet“
"Die besonderen Eigenheiten des Charakters der Hamburger rühren besonders von ihrem Temperament und ihrer Beschäftigung her. Jenes nähert sich dem Phlegmatischen. Der Hamburger hat demzufolge wenig Einbildungskraft und ist daher zur Hypochondrie und zum Selbstmord nicht geeignet. Er besitzt wenig Reizbarkeit und Lebhaftigkeit, er hat mehr Hang zum Ernst als zur Listigkeit, ist mehr sparsam als tätig, ausdauernd, aber nicht erfinderisch. Er beleidigt niemanden absichtlich, nimmt aber Beleidigungen desto übler auf und vergilt sie reichlich. Kurz, er hat alle Eigentümlichkeiten, die den Bewohner des kalten, nebligen Landes auszeichnen. Diese werden durch sein Hauptgewerbe, Handlung, noch mehr bestimmt.
Hamburg ist kein produzierender Staat. Seine Einwohner beschäftigen sich mit dem Landbau gar nicht und mit Fabriken im ganzen genommen nur wenig. Fast alle leben mittelbar oder unmittelbar von der Handlung; sie ist das große Triebrad alles ihres Trachtens, und daher achte sie nur das, was auf diese Beziehung hat. Deshalb schätzen sie an allen Talenten und Wissenschaften nur den praktischen Nutzen. Ein spekulativer Gelehrter oder Dichter würde wenig Glück bei ihnen machen. Zur Dichtkunst haben sie überhaupt sehr wenig Anlage. Den Nationalcharakter der Hamburger machen besonders die Mischung einiger der vorher erwähnten Extreme aus. Dahin gehört besonders die der Dienstfertigkeit und der Grobheit. Jene ist fast jedem Hamburger ohne Ausnahme eigen."
Soweit das Urteil des Hamburger Amtsarztes Johann Jakob Rambach über seine Mitbürger. Er veröffentlichte dies wenig schmeichelhafte Bild im Jahre 1801. Im Kern mag etwas Wahrheit darin stecken, denn tatsächlich haben die Hamburger Senatoren noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts eine eigene Universität für völlig Überflüssig gehalten. Das ist nur ein Beispiel für eine Gesellschaft, die vom Handel lebt und deshalb der praktischen Ausbildung stets den Vorrang gab. Und beim zweiten Lesen finde ich seine Beschreibung gar nicht so abwertend. Hamburg ist eine Kaufmannsstadt, sie lebt vom Handel und dafür braucht man einen praktischen Sinn, eine zupackende Art und mutigen Optimismus.